Den eigenen Style zu finden ist gar nicht so leicht. Von den Medien bekommen wir gefühlt alle zwei Wochen gesagt, was jetzt gerade in und was out ist. Aber geht es beim Finden des eigenen Styles wirklich um Trends? Oder geht es darum, in welchen Klamotten wir uns einfach am wohlsten fühlen? Denn seien wir ehrlich: Das Letzte, was wir wollen ist, dass wir uns irgendwie verkleidet fühlen, weil wir etwas tragen, das vielleicht gerade Trend ist, aber eigentlich überhaupt nicht zu unserer Figur oder unserer Gesichtsfarbe passt.
In diesem Artikel gebe ich dir ein paar Tipps, worauf du achten musst, damit du deinen eigenen Style finden und Fehlkäufe in Zukunft vermeiden kannst.
Wer bist du?
Und damit meine ich nicht „Vanessa, 28, wohnhaft in Basel“. Um deinen eigenen Style zu finden, solltest du dich fragen, was dich ausmacht, wie deine Lebenssituation aussieht und wie du auf andere Menschen wirken willst. Magst du es, wenn sich die Leute nach dir umdrehen? Dann kannst du gerne zu kräftigen Farben und etwas gewagteren Schnitten greifen. Möchtest du aber genau das Gegenteil bewirken? Dann bist du vielleicht mit einem T-Shirt und einer schlichten Bluejeans besser bedient. Vielleicht bist du auch eine vielbeschäftigte Mutter, die es gerne bequem aber doch stylish mag.
Es ist vollkommen OK, nicht jeden Tag wie ein Model aus einem Modemagazin auszusehen. Ich selber trage im Alltag praktisch jeden Tag Jeans und T-Shirt oder an kälteren Tagen einen Pullover. Es kommt darauf an, wie man diese Basics kombiniert. Glaube mir, eine gut sitzende Jeans und ein schlichter Pullover können genauso aufregend aussehen, wie ein super teures Designerkleid.
Die Frage, wie man auf andere Personen wirken möchte, ist dabei wirklich essentiell. Denn jede Art von Kleidung strahlt irgendeine Art von Botschaft aus. Rot ist eine tolle Farbe und verleiht einem – wenn man es mit Überzeugung trägt – einen wahnsinnig selbstbewussten Look. Man muss sich aber auch bewusst sein, dass sich dann wirklich sehr viele Leute nach einem umdrehen oder vielleicht auch etwas tuscheln, weil sie selber es niemals so tragen würden. Gleich ist es mit Röcken und Overknee-Stiefeln. Es gibt Looks, da sieht diese Kombination einfach umwerfend und absolut stylish aus. Doch wenn der Abstand zwischen Stiefel und Rock zu gross ist, wirkt es sehr schnell sehr billig. Der Grad zwischen modisch, selbstbewusst und billig kann sehr schmal sein.
Kenne deinen Farbtyp
Vielleicht hast du schon einmal etwas von den 4 verschiedenen Farbtypen gehört. Ich werde ich einem anderen Post noch genauer auf dieses Thema eingehen aber kurz gesagt gibt es Sommer-, Herbst-, Winter- und Frühlingstypen. Das definiert sich nach unserer Gesichts- sowie Augen- und Haarfarbe. Wenn wir unseren Farbtyp kennen, wissen wir auch, welche Farben uns am besten stehen und können dieses Wissen beim nächsten Shoppingtrip gekonnt einsetzten. Das ist ein erster Schritt, damit du Fehlkäufe in Zukunft vermeiden kannst.
Hier ein kleiner Crash-Kurs zu den vier verschiedenen Farbtypen:
Der Frühlingstyp
Die Haut des warmtonigen Frühlingstyps ist hell, teileweise mit leichten Rötungen. Die Augen sind ebenfalls meist hell mit warmen Nuancen. Die Haare können von Blond über hell bis dunkelbraun gehen, allerdings auch immer mit einem warmen Unterton.
Der Herbsttyp
Die Haut des warmtonigen Herbsttyps ist oft blass mit goldbraunen Sommersprossen. Gleich wie der Frühlingstyp bräunt der Herbsttyp so gut wie gar nicht. Die Augen haben verschiedene Braun- oder dunklere Grüntöne. Die Haare sind beim Herbsstyp fast immer braun, manchmal auch mit einem Rotstich.
Der Sommertyp
Die Haut des kalttonigen Sommertyps geht von sehr blass über beige bis manchmal auch olivfarben. Er bräunt auch eher schlecht und holt sich leicht einen Sonnenbrand. Der Sommertyp hat praktisch immer kühle Augenfarben wie blau, blaugrün oder grau. Die Haare sind oft hellblond bis hin zu einem aschigen Blondton.
Der Wintertyp
Kurz vorneweg, es gibt zwei Arten vom Wintertyp. Die einen sind eher Typ Schneewittchen mit sehr heller Haut, die auch so gut wie gar nicht bräunt, dafür haben sie manchmal aber auch dunkle Haare. Die anderen haben einen dunklen, olivfarbenen Teint, der schnell und langanhaltend bräunt. Die Augen können blau oder braun sein, mit einem kühlen Unterton. Die Haare sind braun oder schwarz.
Auch noch gut zu wissen: Der Hautunterton einer Person ändert sich nie. Nicht bei gebräunter Haut und auch nicht im Alter. Breuninger hat dazu auch noch einen sehr detaillierten Artikel geschrieben.
Kenne deinen Figurtyp
Bei den Figurtypen unterscheidet man grundsätzlich zwischen fünf verschieden Typen. Auch darauf werde ich in einem späteren Post noch genauer eingehen. Aber auch hier möchte ich dir schon einmal einen kleinen Einblick geben, damit du dir vielleicht schon einmal Gedanken machen kannst, welchen der fünf verschiedenen Figurtypen du haben könntest.
O (Die Orangenfigur)
Dieser Figurtyp hat eine aufgeprägte Körpermitte, grosse Oberweite, ein paar Pölsterchen um die Hüften, dazu praktisch keine Taille. Arme und Beine sind bei dieser Körperform eher wieder schlank. Mit weichen, fliessenden Stoffen kann sie gut Sachen kaschieren und dafür das Augenmerk auf ihre tollen Beine lenken.
A (Die Birnenfigur)
Dieser Figurtyp hat eine schmale Taille, die in weibliche Hüften mit einem wohlgeformten Po übergeht. Die Schultern sind dagegen eher schmal. Auffällige Blusen und Taillengürten betonen ihre Vorzüge und passen den Oberkörper optisch etwas der ausgeprägteren Hüftbereich an.
X (Die Sanduhrfigur)
Dieser Figurtyp hat einen ausgeprägten Schulter- sowie Hüftbereich, die Taille ist hingegen sehr schmal. Diese Körperform wird generell als sehr weiblich angesehen und sie hat beim Kleiderkauf eher selten Probleme.
V (Die Apfelfigur)
Ein athletischer Oberköper mit breiten Schultern, sowie schmalen Hüften und Beinen. So könnte man die Apfelfigur wohl am besten beschreiben. Oberteile kauft sie oft eine Nummer grösser als Hosen.
H (Die Röhrenfigur)
Die Körperform dieser Figur ist sehr ausgeglichen, Schulter- und Hüftbereich sind praktisch gleich breit, Taille oder sonstige Kurven hat sie so gut wie keine. Die Frau mit der schlanken H-Form kann nahezu alles tragen.
Wer inspiriert dich?
Um seinen eigenen Style zu finden sollte man auf gar keinen Fall andere Looks 1:1 kopieren. Sich hin und wieder etwas Inspiration holen, ist hingegen eine super Möglichkeit herauszufinden, was einem gefällt und was eher nicht. Hast du eine Lieblingsbloggerin oder sonst eine berühmte Person, deren Style du ganz toll findest? Super, dann merke dir, wie sie Looks kombiniert und versuche es ähnlich umzusetzen, ganz einfach mit den Teilen, die du bereits zu Hause hast. Ich mache zum Beispiel ganz gerne Screenshot von Outfits, die mir gefallen und speichere sie dann in einem eigenen Ordern. Bei Instagram kannst du Looks, die dir gefallen auch ganz einfach speichern. Mit der Zeit hast du dann eine Sammlung an Outfits, die du dir zur Inspiration immer wieder anschauen kannst und allmählich wirst du auch selber ein Gefühl dafür bekommen, das dir steht, was gut kombiniert werden kann und welche Trends du getrost links liegen lassen kannst.

Bestandsaufnahme
Wie im vorherigen Abschnitt bereits gesagt, kannst du bestimmt viele tolle Looks kreieren, mit Kleidern, die du bereits besitzt. Wahrscheinlich trägst du einfach immer nur die gleichen Kombinationen und hat noch gar nie versucht, die Dinge komplett neu zusammenzustellen. Es braucht Zeit und auch etwas Mut, sich an neue Looks heranzuwagen aber glaub mir, es wird sich lohnen. Oftmals musst du gar keinen riesigen Shoppingtrip veranstalten, um ein paar komplett neue Outfits zu erhalten.
Wenn du deine Bestandaufnahme deines Kleiderschranks machst heisst es zuerst einmal: ALLES raus! Wahrscheinlich schlummert da auch der eine oder andere Fehlkauf, den du längst vergessen hast. Nimm dir einen Nachmittag (oder vielleicht wirst du auch mehr Zeit benötigen :-)) lang Zeit und probiere alles an. Alles, was du über ein Jahr lang nicht getragen hast, kann weg. Behalte stattdessen gute Basics wie eine gut sitzende Jeans, ein tolles Sommerkleid oder einen schönen Pullover, den du zu vielen Gelegenheiten anziehen kannst. Wenn du merkst, dass dir zum perfekten Outfit noch ein paar It-Pieces fehlen, dann kansst du shoppen gehen. Aber jetzt weisst du genau, was du brauchst und wirst nicht wieder wild darauf loskaufen, wie du es früher vielleicht getan hast. Auf gute Basics zu setzten, die du vielseitig kombinieren und zu den unterschiedlichsten Anlässen tragen kannst, bringt mich auch gleich zum letzten Tipp.
Setze auf gute Basics und Klassiker, statt auf ausgefallene Trends
Was meine ich damit? Die heutige Mode ist genauso schnelllebig wie unser gesamtes Leben. Die meisten Trends kommen und gehen, einige sind meist schon nach einem Jahr wieder vorbei. Statt also ständig irgendwelchen Trends hinterher zu rennen, die du dann sowieso nur ein paar Mal anziehen kannst und die dir im schlimmsten Fall noch nicht einmal besonders gut stehen (ja, ich weiss, das klingt jetzt vielleicht etwas gemein aber es ist leider ein Fakt, dass nicht alle Kleidungsstücke an allen Menschen gleich gut aussehen), solltest du besser auf gute Basics und Klassiker setzten, die nie aus der Mode kommen.
Du fragst dich jetzt vielleicht, was denn solche Klassiker und Basics sind. Nun, hier sind ein paar Dinge, die, wie ich finde, jede Frau im Kleiderschrank haben sollte und auch vielseitig kombinierbar sind:
Eine gut sitzende Bluejeans. Und mit gut sitzend meine ich überall gut sitzend. Oben am Bund, am Po, die richtige Länge und ein Schnitt, der dem jeweiligen Figurtyp schmeichelt.
Eine Chino-Hose. Auch diese Hose kann man zu unendlich vielen Looks kombinieren und zu den Unterschiedlichsten Anlässen tragen:
Das kleine Schwarze. Egal ob für ein gemütliches Abendessen mit Freunden oder ein Firmenanlass. Das kleine Schwarze passt einfach überall.
Eine weisse Bluse. Du findest das spiessig? Weit gefehlt, eine weisse Bluse kann ein Outfit richtig aufpeppen. Du glaubst mir nicht? Sieh selbst:
Ein Blazer. Ein weiteres Kleidungsstück, das du sowohl in deiner Freizeit, wie auch im Beruf anziehen kannst. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, einen Blazer über einen dünnen Pullover anzuziehen?
Einfaches weisses T-Shirt. Hat den gleichen Effekt wie die weisse Bluse, einfach in lässig.
Bikini oder Badeanzug. Die meisten von uns gehen hin und wieder einmal ins Wasser und auch dafür braucht man natürlich die richtige „Kleidung“.
Gürtel. Für den Fall, dass die gut sitzende Jeans einmal doch nicht mehr so gut sitzt.
Mind. 1 Paar High-Heels, in denen man gut laufen kann.
Sneakers. Mit einem weissen Sneaker kann man eigentlich nicht viel falsch machen.
Blickdichte Strumpfhose. Gerade für die etwas kälteren Tage oder formelleren Anlässe bietet sich eine blickdichte Strumpfhose unter dem Kleid an.
Trenchcoat. Keine Angst. Falls du nicht so der „beige-typ“ bist, es gibt Trenchcoats auch in ganz vielen anderen Farben.